Endlich noch David Cronenberg's Spider gesehen, der ja schon seit einiger Zeit zumindest vereinzelt in Kinos läuft. Ralph Fiennes spielt in dieser einfachen aber sehr düsteren Geschichte Dennis 'Spider' Cleg, den schizophrenen und ödipalen Titelcharakter, der frisch aus einer psychiatrischen Anstalt entlassen in ein Wohnheim in seiner alten Nachbarschaft, einer runtergekommenen Industriegegend in London, einzieht. In einer sehr eigenwilligen Erzählweise erfährt der Zuschauer mehr über Spiders Vergangenheit, wobei aber nie klar wird was real ist und was seinem Hirn entspringt.
Ralph Fiennes und Gabriel Byrne (als Vater) spielen hervorragend, werden aber von Miranda Richardson in den Schatten gestellt. Cronenberg verzichtet diesmal auf seine Trademarks, der Vermischung von organischem Material und Technik, und bleibt auch sonst äußerst zahm. Der Film lebt in erster Linie von seiner Stimmung, den düsteren Bildern und Howard Shores dezentem Soundtrack, und ist sicher eine der besseren Darstellungen von Schizophrenie (vergesst "A Beautiful Mind"). Nur gegen David Cronenbergs Klassiker Videodrome, Dead Ringers, Crash und eXistenZ kommt er nicht an, dazu bleibt er zu harmlos und unbedeutend.
Beim Onion AV Club gibts dazu noch ein Interview mit Cronenberg zu lesen.

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