Als guter Christ hatte ich diese Woche das Bedürfnis nach Rom zu fliegen um bei der allgemeinen Trauer mit zu feiern. Ein Plan der schwerer umzusetzen ist, als nach dem 18.4. einen Exorzisten zu bekommen. Im Reisebüro meines Vertrauens empfahl mir die Dame mit dem goldenen Kreuz um den Hals eine Pauschalreise nach Neapel zu buchen und mit dem Leihwagen tagsüber nach Rom zu fahren. Sie könne mir sogar einen günstigen Smart in passender Farbe reservieren meinte sie, unterbrach kurz ihr Geklapper auf der Computertastatur und zeigte mir ihre extralangen schwarzen Fingernägel. Hotels seien in Rom nicht mehr zu bekommen und die Trauercampingplätze an der Via Casilina seien von der Taizé Gemeinde schon komplett überbucht. Im Grunde sei jetzt zwar die richtige Zeit für Städtereisen, aber ob ich nicht vielleicht lieber nach London wolle, da wäre noch was frei, solange ich nicht Freitag Abend fliegen wollte. So leicht gab ich mich aber nicht geschlagen, ich will den Papst noch einmal sehen und für ihn beten, bevor er auf diesem brennenden Boot in den Tiber geschoben wird. Gerechterweise sollte jeder Katholik diese Chance bekommen, auch diejenigen, die sich eine Reise nicht leisten können. Ich habe etwas überlegt und dann eine brilliante Idee gehabt, eine Erleuchtung quasi. Aus dieser Eingebung formulierte ich einen Vorschlag, den ich umgehend dem Vertreter meiner Diözese im Vatikan telegraphierte: Bitte den heiligen Vater einbalsamieren STOP im Papamobil auf Europareise schicken STOP mit Gruß an den heiligen Stuhl STOP Andreas

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