Die gute Nachricht zuerst, »Pooh's Corner« ist endlich wieder da! Und Harry Rowohlt schafft es schon wieder mich laut lachen zu lassen, ein Ausnahmeereignis beim Lesen der Zeit.

Dagegen zum Weinen ist jeglicher Versuch Wolfram Siebecks außerhalb seines Metiers zu schreiben. Er mag ein guter Koch sein, aber als Journalist hat er sich zum wiederholten mal als alter Zausel ohne Verstand geoutet. In den letzten Wochen konnte man folgende Ausfälle zählen: ein antiamerikanischer Kommentar voller Ignoranz, haltlose Verallgemeinerungen über die Uckermark, im aktuellen Heft ein nichtssagender Autotest und neulich eine grottenschlechte Rezension einer Espressomaschine:
»Ich bin Teetrinker, Vom Kaffeekochen verstehe ich nichts.« Warum schreibst du dann drüber?
»Mit im Karton liegt eine Gebrauchsanweisung.« Ach.
»Ich habe eine Theorie, wonach die heute Heranwachsenden einmal die einzigen Menschen sein werden, die Gebrauchsanweisungen lesen können.«
Nein, die sind clever genug auch ohne Anleitung eine Espressomaschine zu verstehen, wie vermutlich auch die Mehrheit der Zeit-Leser. Usw. Letztlich zeugt es von gnadenloser Ignoranz, eine solche Maschine zu preisen, die mit diesen Einweg-Espressopatronen befüllt werden muss. Die Ökobilanz dieser Teile ist grauenhaft, vom Geschmack im Blindvergleich mit frisch gemahlenem Kaffee gar nicht zu sprechen. Siebeck bleib bei deinen Töpfen.

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